Das Erhitzen des Erstgemelks reduziert den Keimgehalt und fördert die Absorption von Antikörpern. Das stellten Forscher der US-Universität Pennsylvania State fest.
In einem Versuch teilten sie Kolostrum nach dem Gehalt an Immunglobulin-G (IgG) auf: gering (52,3 mg/ml), mittel (65,7 mg/ml) und hoch (98,1 mg/ml). Die Erstgemelke wurden direkt eingefroren oder zuvor bei 60°C für 30 bzw. 60 Minuten erhitzt.
Das Kolostrum erhielten die 108 Holstein-Kälber innerhalb der ersten zwei Lebensstunden. Mit Blutproben vor der Kolostrumgabe und 24 Stunden nach der Geburt überprüften die Forscher die Absorption der Antikörper.
Ergebnisse: Das Erhitzen über 30 bzw. 60 Minuten verringerte den IgG-Gehalt in der Milch um 9% bzw. um 12%. Gleichzeitig reduziert das längere Erhitzen auch die Keimzahl im Kolostrum.
Das hat sich vermutlich positiv auf die Aufnahme der Antikörper ausgewirkt: Die IgG-Konzentration im Blutserum der Kälber stieg mit zunehmender Qualität des Erstgemelks (18,0; 22,2 und 24,8 mg/ml) und tendenziell auch, wenn die Milch länger erhitzt wurde (19,7; 20,3 und 25,0 mg/ml).
Die Aufnahmeeffizienz der Antikörper aus dem Kolostrum mittlerer Qualität lag bei 38,1% und war damit höher als beim Kolostrum mit sehr hohem IgG-Gehalt (25,0%). Die Wissenschaftler vermuten, dass eine obere Grenze für die Absorptionskapazität von Antikörpern besteht.