Einfacher Husten oder bereits eine bedrohliche, bakterielle Infektion? Die Krankheitszeichen einer Lungenentzündung bei Kälbern variieren und nicht immer ist eine Behandlung mit Antibiotika nötig. Für Landwirte und Tierärzte ist es oft schwierig, eine angemessene Behandlung zu wählen.
Hier setzt das belgische Projekt „Pneumonee“ der Universität Gent und des Tiergesundheitsdienstes Flandern an. Die Tierärzte nutzen zur Untersuchung der Lungen einfache Ultraschall-Sensoren, wie sie auch für Trächtigkeitsuntersuchungen verwendet werden. Das Rasieren vom Fell ist dabei nicht nötig. Anhand der Veränderungen im Lungengewebe und eines vom Projekt entwickelten Scoring-Systems (siehe Übersicht) soll innerhalb weniger Minuten eine Diagnose möglich sein.
Während bei einer viralen Infektion der oberen Atemwege keine antibiotische Behandlung nötig ist, ist dies bei einer Lungenentzündung häufiger der Fall. Ziel ist, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren und nur tierindividuell einzusetzen. Außerdem soll die Ultraschall-Untersuchung dabei helfen, die Lungenschäden durch eine Erkrankung bildlich darzustellen und damit die Schäden deutlich zu machen. Der Tiergesundheitsdienst und die Uni Gent schulen belgische Tierärzte für den Einsatz der Ultraschalluntersuchung und wollen das demnächst auch in anderen Ländern anbieten.
Mehr Infos gibt es auf der Projekt-Homepage: www.pneumonee.be