Ich habe die Herde im Blick, auch wenn ich mal nicht Zuhause oder im Stall bin. Das beruhigt mich.“ So fasst Milchviehhalter Martin Spaltmann seine Erfahrungen zusammen (Reportage Seite R30). Nachdem Sensoren zur Brunstmeldung schon vor Jahren Einzug in den Stall erhielten, werden derzeit Sensoren, die zusätzliche Parameter erfassen und so auch die Tiergesundheit überwachen, immer beliebter.
Gesundheit im Blick
Viele Milchviehhalter kaufen auch diese Systeme vorrangig, um die Brunstbeobachtung zu verbessern. Denn sie erreichen Brunsterkennungsraten bis über 90%. Einmal in Gebrauch, erkennen die Landwirte dann schnell weitere Vorteile dieser Systeme. Die Brunst- und Gesundheitssensoren erfassen unter anderem Parameter wie Bewegungs- und Wiederkauaktivität, Fressverhalten und Körpertemperatur. Aus der Kombination dieser Parameter können sie z.B. eine mögliche Erkrankung und deren Schweregrad erkennen oder eine bevorstehende Kalbung ankündigen.
Viele der Zusammenhänge sind wissenschaftlich bewiesen. Die Futteraufnahme und -frequenz steht im Zusammenhang mit Krankheiten wie Gebärmutterentzündungen oder Lahmheiten. Ebenso kann das Fressverhalten im kalbenahen Zeitraum zur Vorhersage von Ketosen dienen. Auch Management und Umwelteinflüsse auf dem Betrieb lassen sich mit der Software der Sensoren auswerten. Welchen Einfluss hat das Futteranschieben auf die Futteraufnahme? Wie lange stehen die Kühe im Wartehof oder im Fressgitter? Oder wie beeinflusst das Einstreuintervall der Liegeboxen die Liegedauer?
Welches System und welche Ausstattung zum Betrieb passt, ist sehr individuell. Einen Überblick zu technischen Daten und Kosten bieten die Übersichten auf Seite R28 und R30.
katharina.luetke-holz@topagrar.com