Für QM+-zertifizierte Milch für Haltungsform 2 des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) soll es einen Zuschlag in Höhe von 1,2 ct/kg für die Milcherzeuger geben. Dieser Zuschlag wird aber nicht pauschal je Kilo abgelieferter Milch, sondern nur für die vom Handel verkaufte Menge gezahlt. Die Krux: „Bisher gibt es nur Lippenbekenntnisse darüber, wie viel Milch der Handel abnehmen wird“, erklärt ein Branchenkenner gegenüber top agrar. Fakt sei, dass nur rund ein Drittel der deutschen Milchmenge im LEH landet. Fakt ist aber auch, dass es eine Branchenvereinbarung mit Beteiligung des Handels gibt. Die besagt, dass möglichst viel Milchmenge in Haltungsform 2 platziert werden soll. Aldi erklärt: „Der Standard QM+ stellt für uns eine Übergangsstation hin zu unserem Ziel dar, unser Trinkmilchsortiment vollständig auf die Haltungsformen 3 und 4 umzustellen.“ Grundsätzlich sei aber geplant, Milchprodukte für Haltungsform 2 zu führen. „In welcher Form die Tierwohlabgabe an die Landwirte weitergegeben wird, obliegt den Molkereien selbst.“
Das Risiko tragen mal wieder die Landwirte. Wer (viel) Geld in die Hand nehmen muss, um seinen Betrieb für Haltungsform 2 fit zu machen, sollte sich hüten. Zu unklar scheint es bisher, ob überhaupt das nötige Geld fließt. Die Molkereien sind gefordert, im Sinne der Landwirte zu verhandeln und die Verteilung der Mengen und Tierwohlabgaben transparent darzustellen.
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