Das Wiedervernässen von Mooren ist eine wichtige Maßnahme für den Klimaschutz. Doch viele Betriebe sind in Sorge. Wir stellen einen betroffenen Milchvieh- und einen Mutterkuhhalter vor.
Die Moore sollen wieder nass werden. Denn bis 2030 wollen Bund und Länder die Emissionen um 5 Mio. t CO2e reduzieren. Das Anheben der Wasserstände soll die Freisetzung von CO2 stoppen. Laut Weltklimarat (IPCC) lassen sich so Emissionen von 30 t CO2-Äquivalent (CO2e) pro Jahr auf Grünlandstandorten sparen.
Die meisten Moorflächen bzw. organische Böden in landwirtschaftlicher Nutzung gibt es in Niedersachsen. Welche Flächen wie wiedervernässt werden können und sollen, ist noch offen. Diskutiert werden verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, wie der Anbau von Paludikulturen oder eine extensive Mutterkuhhaltung. Unsere Reportage zeigt, welche Herausforderungen das mit sich bringt (siehe Seite R12).
Eine intensive Milchviehhaltung auf vernässten Flächen scheint keine Option zu sein. „Technisch wäre es möglich, den Wasserstand zu erhöhen und die Flächen Befahren und Beweiden zu können. Die Klimawirkung davon ist aber kaum untersucht“, sagt Uwe Schröder, Moorexperte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Daher ist ein Projekt geplant, um die klimaschonende Moorbeweidung zu untersuchen. Ob die Ergebnisse noch rechtzeitig für die Milchviehhalter in den Moorregionen vorliegen, bleibt abzuwarten. Viele Betriebe bangen bereits um ihre Existenz. Uwe Schröder sagt: „Je nach Umsetzung aktueller EU-Ziele wären in Niedersachsen bis zu 230000 ha Acker- und Grünland betroffen. Es könnten bis zu 270000 Milchkühe oder 2400 Betriebe wegfallen, also 39% des niedersächsischen Milchviehbestandes.“
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