Seit dem Wegfall der Quote lag der Durchschnittspreis bei 34 ct/kg Milch. Im vergangenen Jahr lag er laut dem top agrar-Jahresmilchpreisvergleich mit 33,6 ct/kg sogar darunter. Der Preis war relativ konstant, aber nicht kostendeckend. Seit dem Quotenende gab es, anders als beim Schweinezyklus, keine Preisspitzen, die die Milchviehhaltung interessant gemacht hätten. Der Strukturwandel schreitet voran: kleine und mittlere Betriebe mussten bereits aufgeben. Die übrigen Milcherzeuger, haben ihre Bestandsgrößen verdoppelt und verdreifacht. Viele davon befinden sich in nördlichen Regionen, in denen die Nitratbelastung ohnehin bereits zu stark war. Die wachsenden Betriebe versuchen mit immer höheren Investitionskrediten alte Kredite abzulösen. Viele Milchbauern haben sich damit stark verschuldet. Wenn der Gewinn nun nicht verhältnismäßig steigt, stehen viele Betriebe als Verlierer da.
Das Überangebot an Milch verursacht zunehmend Exporte in Drittländer. Unser günstiges Angebot zerstört die Lebensgrundlage der dortigen Produzenten. Ich bin der Meinung, dass die Abschaffung der Milchquote zusätzlich zu dem Genickbruch vieler Milchbauern auch Umweltbelastungen mit sich zieht. In erster Linie haben nur die Konzerne profitiert. Ohne die Milchquote verfallen wir dem Größenwahn, der Gier der Konzerne und zerstören uns schließlich selbst. Klaus Bauermann, 56288 Roth, Rheinland-Pfalz