Werner Idema aus Jade (Landkreis Wesermarsch) deckt die Hälfte seines Strombedarfs mit einer 15 kW-Anlage.
Der Betrieb von Werner Idema aus Jade im Landkreis Wesermarsch liegt nur wenige Kilometer von der Nordsee entfernt. Entsprechend viel Wind weht um das Wohnhaus und den Kuhstall. „Wir wollten schon länger erneuerbare Energien produzieren, aber eine Solaranlage kam bei uns wegen der flachen Dachneigung nicht infrage. Daher bot sich ein Kleinwindrad an“, sagt er. Seit Dezember 2018 steht ca. 100 m vom Kuhstall entfernt ein Kleinwindrad mit 15 kW Spitzenleistung. Idema melkt 220 Kühe im Doppelachter-Melkstand. „Der Melkstand ist relativ klein, daher melken wir am Tag einschließlich Reinigung rund sieben Stunden“, erklärt er. In dieser Zeit kann er einen Großteil des selbst erzeugten Stroms von dem Windrad nutzen. Er hat festgestellt, dass nicht die Spitzenleistung entscheidend ist, sondern die mittlere Windgeschwindigkeit. „Wenn das Kleinwindrad am Tag 5 bis 6 kW Leistung bringt, können wir viel von dem Strom nutzen.“
Im Schnitt produziert die Anlage 90 bis 95 kWh täglich. Der März 2019 war ein sehr windreicher Monat, hier erzeugte das Windrad 3600 kWh. Da Stromproduktion des Kleinwindrads und der Verbrauch im Betrieb zeitlich selten genau übereinstimmen, kann er nur 65% des produzierten Windstroms selbst nutzen. Den Rest muss er ins Netz einspeisen.
Idema kann nach aktueller Prognose rund die Hälfte seines Strombedarfs über das Windrad decken.
Damit er im gesamten Betrieb möglichst wenig Strom aus dem Netz bezieht, laufen Waschmaschine oder Geschirrspüler zeitlich versetzt zur Melkmaschine. Der niederländische Hersteller kontrolliert die Produktion per Fernüberwachung.
In zehn Jahren bezahlt
Für die komplette Anlage einschließlich Genehmigung mit allen Gutachten sowie der Installation hat Idema etwa 55000 € (netto) bezahlt. Er geht von einer Amortisation in zehn Jahren aus. „Für mich ist das Kleinwindrad ideal, ich habe wenig Arbeit damit und es passt gut zu unserem Betrieb“, lautet seine bisherigen Erfahrung.