Aufgrund der Coronakrise hat eine deutliche Nachfrageverschiebung im Inland stattgefunden, erklärt der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) in einer Pressemitteilung. Die Nachfrage von Milchprodukten durch Gastronomie oder Mensen sei weggebrochen, werde aber durch die stark gestiegene Nachfrage der Kunden im Lebensmitteleinzelhandel aufgefangen.
Nach Angaben des WLV müssen einige Molkereien nun ihre Produktion umstrukturieren. Denn Milchprodukte für Gastronomie werden normalerweise in großen Gebinden verpackt. Die deutlich höhere Nachfrage kleinerer Gebinde könne maschinell besonders in kleineren Molkereien nicht realisiert werden und bringe auch große Molkereien an die Auslastungsgrenzen. Die Milchanlieferung der Bauern an die Molkereien sei in Deutschland derzeit sehr hoch und nicht der limitierende Faktor.
Corona als Chance?
„Die Versorgung läuft“, bestätigt Markus Teubner, Sprecher von Arla gegenüber top agrar. "Die Milch wird ganz regulär von den Höfen abgeholt, in den Werken verarbeitet und anschließend auf der Straße zu den Lagern gebracht."
Auch Jan Kruise, Managing Director von FrieslandCampina Germany zeigt sich optimistisch: „Grundsätzlich gehören Milchprodukte zu den Lebensmitteln, die weiterhin nachgefragt und verkauft werden. Die Situation um den Coronavirus führt uns derzeit auf die (wichtigen) Grundlagen zurück. Und das könnte eine Chance für die Milchwirtschaft im Allgemeinen sein, sie ist eine bedeutende Kategorie. Die Zukunft wird es zeigen."