Die Biomolkerei Söbbeke aus dem westfälischen Gronau holt ab dem 1. November diesen Jahres die Milch nur noch alle drei Tage von den Höfen. An dem neuen Abholungsrhythmus beteiligen sich aber zunächst nicht alle Lieferanten der Molkerei. Bis zum 1. März 2009 soll dann eine vollständige Umstellung erfolgt sein, meldet das Wochenblatt Westfalen-Lippe.
Als Begründung für diesen Schritt führt die Molkerei die explodierenden Kosten bei der Milcherfassung an. So habe die Molkerei aufgrund des großen Milcheinzugsgebietes, der steigenden Treibstoffkosten und der anziehenden Mautgebühren mit immer höheren Transportkosten zu kämpfen, erklärt Andreas Nissen, zuständig für die Betreuung der Landwirte bei der Biomolkerei.
Die Begeisterung der Landwirte für die Änderung des Abholrhythmus hält sich jedoch in Grenzen. Vor allem die hohen Investitionskosten in einen neuen Milchtank werden von den Biomilcherzeugern als Kritikpunkt angebracht. Viele Milcherzeuger sind zudem der Meinung, dass das Erfassungsproblem ein Problem der Molkerei und nicht der Biomilcherzeuger sei.
Allerdings wurde in dieser Woche ein Kompromiss zwischen den in der Bio-MEG Nord gebündelten Milcherzeugern und der Molkerei gefunden, der eine schrittweise Einführung der dreitägigen Abholung vorsieht. Wer dabei in größere Milchtanks investieren muss, kann auf eine zinslose Finanzierungshilfe der Molkerei setzen. Als Ausgleich für die Mehrkosten erhalten die "Drei-Tage-Bauern" 0,5 Ct/kg Lagerkostenzuschlag.
Bundesweit ist Söbbeke damit die dritte Molkerei, die auf die dreitägige Abholung umstellt. In Nordrhein-Westfalen hat das Güterloher Campina-Werk ebenfalls vor einiger Zeit auf die dreitägige Abholung umgestellt.