Es gibt Hinweise darauf, dass illegal auf Rodungsflächen in Schutzgebieten gehaltene Rinder vor dem Verkauf an JBS durch legale Farmen geschleust werden, um den Anschein von Legalität zu erwecken. Das schreibt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) in ihrem jetzt veröffentlichten Bericht „From Forest to Farmland“. Offenbar prüfe JBS seine Lieferkette nicht ausreichend. Auf diesem Weg schaffe es auch Anreize für eine weitere illegale Entwaldung. Diese verursache Umweltschutzprobleme und Verletzungen der Menschenrechte von Indigenen, weil illegale Rodungen und damit Landaneignungen oft in deren Schutzgebieten stattfänden.
Amnesty International sieht die Behörden und Unternehmen in Brasilien in der Pflicht, dazu beizutragen, dass Zulieferer keine Menschenrechtsverletzungen begehen. Die Europäische Union müsse sicherstellen, dass in dem geplanten Freihandelsabkommen mit dem Mercosur-Staatenbund die Einhaltung von Menschenrechten oberste Priorität habe.
Die JBS S.A. verarbeitet Rind- und Schweinefleisch sowie pflanzliches Protein. In der ersten Hälfte des aktuell laufenden Jahres hat das Unternehmen einen Umsatz von umgerechnet insgesamt 15,6 Mrd. € eingefahren. Das waren 12 % mehr als im Vergleichszeitraum 2018. Der Nettogewinn im ersten Halbjahr 2019 lag bei 572 Mio. €.
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