Bereits seit mehreren Tagen laufen Vorbereitungen, um die Agrarmärkte angesichts der Corona-Krise zu stützen, heißt es aus verschiedenen, gut informierten Brüsseler Kreisen. Dem Vernehmen nach sollen rund 80 Mio. € zur Verfügung stehen, wobei es noch keine endgültigen Entscheidungen über die einzulagernden Mengen gebe. Angeblich will der Kommissar sich heute zu den Plänen äußern. Erst in der vergangenen Woche hatte eine Reihe von Mitgliedern des Landwirtschaftsausschusses im Europaparlament den Agrarkommissar dazu aufgefordert, auf die beginnenden Verwerfungen auf wichtigen landwirtschaftlichen Märkten zu reagieren. Der Ausschussvorsitzende, der CDU-Politiker Norbert Lins, hatte in einem Schreiben an Wojciechowski appelliert, jetzt schnell zu handeln.
Zusätzlich zu den Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung von Magermilchpulver, Butter, Käse, Rindfleischedelteilen sowie Lamm- und Ziegenfleisch soll es weitere Unterstützungsmaßnahmen für den Obst- und Gemüsesektor, darunter auch Kartoffeln, sowie für den Weinmarkt geben. Angedacht sind offenbar Wettbewerbserleichterungen im Rahmen der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO). Unter anderem könnten Zusammenschlüsse von Erzeugern erleichtert werden. Eine Marktstützung für Kalbfleisch sei nach den bisher bekannten Plänen nicht vorgesehen.