Während die Milchviehhalter durch die höheren Butterpreise etwas aufatmen können, schlagen Europas Bäcker Alarm. „Seit Ende vergangenen Jahres haben sich die Preise für Butterreinfett, wie es die Großbäckereien für ihre Produkte benötigen, deutlich nach oben bewegt“, so Armin Junker, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Großbäckereien in der „Lebensmittel-Zeitung“ (LZ). Er fügt hinzu: Die Preise seien seit Ende 2016 um 50 % gestiegen. So zahlen die Bäcker für ein Kilo Butterreinfett inzwischen 7 €. Vor einigen Monaten waren es noch 5 €. Das mache sich bei einem Verbrauch von 10.000 t pro Jahr alleine in Deutschland deutlich bemerkbar.
Weiter zitiert die LZ Robert Maaßen, Vertriebsdirektor für Vandermoortele, Hersteller von Tiefkühl-Backwaren: „Die Preise sind auf einem historischen Höchststand und wir haben Sorge, dass wir für das dritte Quartal die benötigten Volumina nicht bekommen werden.“ Butter lasse sich in den Produkten nicht ersetzen.
Auch Andreas Swoboda, Geschäftsführer bei Bio Breadness, geht derzeit davon aus, dass die Produktionskosten insbesondere für Buttertoast neu kalkuliert werden müssen.
In Österreich kämpfen Backwaren-Produzenten ebenfalls mit dem Preisanstieg. Die Rudolf Ölz Meisterbäckerei habe deshalb in den ersten Monaten dieses Jahres den Preisanstieg von Butterreinfett und unverarbeiteter Butter an ihre Kunden weitergegeben. Ob weitere Erhöhungen anstehen, werde sich in den kommenden Monaten entscheiden. „Aktuell hat sich die Situation aber nochmals zugespitzt“, so Daniela Kapelari-Langebner, von dem Familienunternehmen gegenüber der LZ.
Die Marktforscherin der ZMB, Monika Wohlfahrt, erklärt den Preisanstieg mit einer Entkopplung der Entwicklung von Butter und Milcheiweiß. Die Nachfrage nach Eiweiß entwickle sich auf dem Weltmarkt rückläufig, während Butter stark nachgefragt werdde.