„Wir dürfen über der Schuldfrage nicht vergessen, dass es weitaus wichtiger ist, jetzt konstruktiv nach vorne an Lösungen für eine höhere Wertschöpfung für die Erzeuger zu arbeiten“, fordern die Teilnehmer des Milchdialogs. „Wir haben bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass alle Teilnehmer der Wertschöpfungskette Verantwortung übernehmen müssen, wenn es darum geht, den Landwirtinnen und Landwirten eine höhere Wertschöpfung zu ermöglichen. Dass die aktuelle wirtschaftliche Situation für die Landwirtschaft nicht tragbar ist, dürfte mittlerweile wohl Konsens sein. Vereinbarungen zwischen Handel und Landwirten sind wenig sinnvoll, wenn sich die Verarbeiter als unmittelbare Marktpartner weiterhin komplett wegducken, erklärt die Initiative in einer Pressemitteilung.
Kontrakte öffnen
Sollte der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) zu einem Spitzengespräch einladen, fordern wir unsere Verarbeiter auf, sich an diesem Gespräch aktiv zu beteiligen. Die kurzfristige Öffnung der bestehenden Kontrakte als schnellstes Mittel, um Geld auf die Betriebe zu bringen, muss dabei unbedingt Teil des Gesprächs sein, fordert Milchdialog.
„Wenn wir als Erzeuger erfolgreich unsere Ziele erreichen wollen, müssen wir klar und deutlich formulieren, worauf es im Wesentlichen ankommt. Für eine kurzfristige Preiserhöhung sind andere Instrumente nötig als für die mittel- und längerfristige Umsetzung höherer Erzeugerpreise. Wir dürfen unseren Verhandlungspartnern nicht den Gefallen tun, uns in Detaildiskussionen zu verlieren, dafür braucht es eine sorgfältige argumentative und strategische Vorbereitung“, so die Teilnehmer des Milchdialogs.