Das Verfüttern von Algen soll den Methanausstoß von Mastrindern reduzieren. Das zeigte bereits eine Studie aus den USA (top agrar berichtete). Nun kamen die Meeresalgen auch in Australien zum Einsatz: Das Unternehmen FutureFeed hat ein emissionsarmes Rindersteak vorgestellt. Das berichtet der australische Branchenverband Meat and Livestock Australia (MLA) über das von ihm unterstützte Projekt. Der Unterschied zu gewöhnlich produzierten Steaks: Dem Futter wurde die Rotalge Asparagopsis untergemischt.
Die nachhaltig erzeugten Meeresalgen könnten auf natürliche Weise Methanemissionen um mehr als 80 % senken. Die Rotalge hemme ein bestimmtes Enzym im Darm der Rinder und verhindere so die Methanbildung. Eine Geschmacksbeeinträchtigung sei bei einer Probeverkostung nicht festgestellt worden. FutureFeed-Geschäftsführer Dr. Regan Crooks betitelt die Steaks als „neue klimaschonende Lösung für den Fleischmarkt“.
Woolworth investiert in Algen-Steak
Auch der australische Lebensmittelhändler Woolworth nimmt eigenen Aussagen zufolge die wachsende Bedeutung der Nachhaltigkeit wahr. Er investierte in FutureFeed, um „innovative Forschung und Entwicklung zu unterstützen“, so Anna Speer, Managerin von Woolworth. Die emissionsarmen Rindersteaks könnten noch diese Jahr in den Regalen zu finden sein.
Zusätzlich verwies der MLA auf laufende Versuche mit dem Futtermittelzusatzstoff "Bovaer" des niederländischen Futtermittelherstellers DSM in australischen Betrieben. Die vorläufigen Ergebnisse seien vielversprechend: Bei der niedrigsten Einsatzmenge an Bovaer konnte laut MLA eine Methanreduktion um 60 %, bei der höchsten um 90 % erreicht werden. Auch hätten die 20 Angus-Ochsen der Studie durchschnittliche Tageszunahme- und Futterverwertungsraten aufgewiesen. Momentan bereite das Unternehmen die Einführung von Bovaer auf dem australischen Markt vor.