Wie Fonterra mitteilte, soll das neue Milchfestpreissystem den Erzeugern mehr Planungssicherheit bei Investitionen oder der Liquidität bieten. Vorgesehen ist, dass die genossenschaftlichen Lieferanten einen Festpreis für bis zu 50 % ihrer Anlieferungsmengen in einer Saison erhalten können. Dieser wird über den NZX Milk Future-Markt abgesichert, wofür eine Gebühr anfällt. Die Landwirte können mit Ausnahme von Januar und Februar eine monatliche Absicherung wählen. Zwar will Fonterra bei jeder Ausschreibung für mindestens 1 Mio. kg Milchfeststoffe einen Fixpreis anbieten, beschränkt die Gesamtmenge aber auf 5 % des Milchaufkommens in einer Saison. Sollte es mehr Nachfrage geben, kommen die Erzeuger anteilig zum Zuge.
Der verantwortliche Fonterra-Manager Robert Spurway erklärte, dass die Schwankungen auf dem Weltmarkt beim Produktverkauf so gut wie möglich eingeebnet würden, doch trügen die Landwirte die Hauptlast. Durch das neue Modell bekämen aber nicht nur die Erzeuger mehr Preissicherheit, sondern auch Fonterra könne Margen absichern. „Es ist eine Win-Win-Situation“, betonte Spurway. Im Gegensatz zu einem 2014 aufgelegten Festpreisinstrument sei das mit Landwirten entwickelte neue Modell transparenter, flexibler und zugänglicher.
Mehr Geld für Umwelt- und Tierschutz
Der Molkereikonzern kündigte zudem an, dass Fonterra-Erzeuger, die über den Umwelt- und Tierschutzstandards produzieren, voraussichtlich ab der Saison 2019/20 für ihre Leistungen honoriert werden sollen. Gleichzeitig sollen Landwirte, die diesbezügliche Verbesserungen vornehmen möchten, unterstützt werden. Auf der anderen Seite müssen Milcherzeuger, die die Standards nicht einhalten und den Ruf der Branche schädigen, mit Sanktionen rechnen. Um den Farmern zu erleichtern, die ständig steigenden Erwartungen an sie zu erfüllen, wird laut Fonterra der Genossenschaftsrat die unterschiedlichen Anforderungen in den Bereichen Milchqualität, Tierschutz und Umwelt in einem einzigen Rahmen zusammenfassen, der dann zukünftig als verpflichtende Richtschnur dient.