Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra verdoppelt wegen der aktuell niedrigen Milchpreise die Ausschüttung an seine Mitglieder. Pro Anteil zahlt das Unternehmen im ersten Halbjahr 20 NZ-Cent. Angekündigt waren 10 NZ-Cent. Die Milchpreisprognose sieht das Unternehmen unverändert bei 3,90 NZ-$ pro Kilogramm Milchfeststoff.
Das erklärte der Konzern mit der Vorstellung seiner Halbjahresergebnisse. Die eigentlich im Oktober fällige Ausschüttung für das zweite Halbjahr will das Unternehmen schon im Mai und im August auszahlen. Dann sollen die Mitglieder jeweils 10 NZ-$ bekommen. Der Fonterra-Vorsitzende John Wilson erklärte, dass „jeder mögliche Cent in die Taschen der Bauern gehört“.
Für das erste Halbjahr meldet das Unternehmen ein EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) von 665 Mio. NZ-$, das 77% über dem Ergebnis des Vorjahres liegt. Der Gewinn liege bei 409 Mio. NZ-$ und damit 123% über dem Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen bleibt bei seiner Milchpreisprognose von 3,90 NZ-$ pro Kilogramm Milchfeststoff – plus der ausgeschütteten Dividende.
Für das kommende Jahr rechnet Fonterra mit einem weiter angespannten Marktverhältnis. „Angebot und Nachfrage sind seit 18 Monaten aus der Balance. Ursache sind unter anderem die höher als erwartete Milchproduktion in Europa und die geringe Nachfrage aus China und Russland“, sagte Theo Spierings, Fonterra-Geschäftsführer. Spierings erwartet dennoch einen Anstieg der Milchpreise zum Ende des Jahres. Die langfristigen Perspektiven seien gut. Die weltweite Nachfrage nach Milchprodukten werde weiter steigen.
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