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Gentest für tödliche Erbkrankheit bei Holsteins

Die tödliche Erbkrankheit Cholesterin Defizit (CD) taucht seit einigen Monaten in der weltweiten Holstein-Population auf. Jetzt haben Wissenschaftler die Genmutation gefunden und einen Gentest entwickelt. Damit sollen bald die betroffenen Vererber feststehen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die tödliche Erbkrankheit Cholesterin Defizit (CD) taucht seit einigen Monaten in der weltweiten Holstein-Population auf. Jetzt haben Wissenschaftler die Genmutation gefunden und einen Gentest entwickelt. Damit sollen bald die betroffenen Vererber feststehen.

 

Die Erbkrankheit hatte das Rechenzentrums Vit in Verden gemeinsam mit deutschen Zuchtverbänden entdeckt (top agrar Ausgabe 9/2015 ab Seite R24). Bisher war nur die Aussage möglich, ob ein Bulle „wahrscheinlich“ Träger der Mutation ist. Mit dem neuen Test lassen sich jetzt sichere Aussagen über Trägertiere machen. Der Bulle Storm ist wie zuvor vermutet als CD-Träger bestätigt. „Beliebte Vereber wie Goldwin sind sehr wahrscheinlich ebenfalls betroffen“, sagt Prof. Cord Drögemüller von der Uni Bern, der den neuen Test entwickelt hat. Welche Bullen tatsächlich betroffen sind, soll jetzt untersucht werden.

 

Die Wissenschaftler haben auch die Ursache für den tödlichen Verlauf festgestellt: Durch den Gendefekt fehlt den reinerbig (homozygot) betroffenen Kälbern ein wichtiges Element für die Fettaufnahme aus der Nahrung in Dünndarm und Leber. Somit erklärt sich der nicht therapierbare Durchfall, der innerhalb von Tagen bis Wochen zum Tod betroffener Tiere führen kann. Risiko-Anpaarungen von zwei Träger-Tieren sollen mit dem Wissen um die Träger der Mutation verhindert werden können.

 

Stand März 2016: Wissenschaftler haben rund 3000 Rinder der Jahrgänge 2012 bis Anfang 2015 mit einem neuen Gentest untersucht. Demnach sind 12,7% der Tiere in der Population Anlagenträger – bisher war man von rund 8% ausgegangen. „Damit sind rechnerisch etwa 0,6% und nicht 0,15% der aktuell geborenen Kälber von der tödlichen Krankheit betroffen“, erklärt Prof. Ekkehard Schütz von der Uni Göttingen. Die Verbände lassen zurzeit die aktuellen Bullenbestände mit dem neuen Gentest untersuchen. Die Ergebnisse sollen mit der April-Zuchtwertschätzung 2016 veröffentlicht werden.


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Alle Kälber, die mögliche CD-Symptome zeigen, genetisch untersuchen zu lassen, ist nicht nötig, sagt Dr. Stefan Rensing vom vit in Verden. Zunächst sollte geklärt werden, ob es sich um eine Risiko-Anpaarung handelt. Ist dies der Fall, könne ein Cholesterin-Test sinnvoll sein. CD-Kälber weisen einen niedrigeren Cholesterin-Gehalt im Blut auf. Der Test koste nur etwa 2 €.


Den neuen Gentest haben unabhängig voneinander sowohl Wissenschaftler in der Schweiz an der Universität Bern (zusammen mit Swissherdbook, dem Schweizerischen Holsteinzuchtverband und Swissgenetics), als auch Wissenschaftler der Uni Lüttich in Belgien (zusammen mit dem CRV) und der Universität Göttingen entwickelt.

 

Weitere Infos und Formulare für die Gentests finden Sie hier:

Institut für Genetik der Universität Bern

www.genetics.unibe.ch

 

Abteilung für Tiergenomforschung – Universität Lüttich, GIGA-R

www.giga.ulg.ac.be


Tierärztliches Institut - Universität Göttingen

www.tieraerztliches-institut.uni-goettingen.de



 

 

 

 

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