Eine Behandlung mit dem Hormon GnRH (Gonadotropin Releasing Hormon) kann die Trächtigkeitsrate von Kühen bei der Nachbesamung verbessern.
Das zeigt eine Untersuchung, die auf einem Milchkuhbetrieb mit 780 Holsteinkühen im Nordosten von Rumänien durchgeführt wurde. 188 Kühe mit durchschnittlich 2,4 Laktationen und einer Milchleistung von 42,1 kg sowie drei oder mehr künstlichen Besamungen unterteilten die Wissenschaftler in zwei Gruppen.
GnRH-Gabe zwischen dem 7. und 14 Tag
Die Eierstöcke von Tieren der Versuchsgruppe wurden zwischen dem 7. und dem 14. Tag nach der Besamung mittels Ultraschall über das Rektum untersucht. Wenn ein Gelbkörper und mindestens ein Follikel von 7 mm Größe vorhanden waren, erhielten die Kühe einmalig 100 µg des GnRH-Agonisten Gonadorelin. Die Kontrollgruppe wurde nach der Besamung nicht behandelt.
GnRH bewirkt im Brunstzyklus der Kuh die Freisetzung des Follikel stimulierenden- (FSH) und des Gelbkörperbildenden (LH) Hormons. Somit ist es maßgeblich an der Vorbereitung für eine Trächtigkeit beteiligt.
Ergebnis: Höhere Trächtigkeitsrate im Versuch
Die registrierten Trächtigkeitsraten waren nach einer Behandlung mit GnRH höher als in der unbehandelten Kontrollgruppe (49 % ggü. 37,8 %). Die Trächtigkeitsrate bezeichnet den Anteil der tragenden Kühe an den besamten Kühen.
Die Wissenschaftler erklären das Ergebnis damit, dass die GnRH-Behandlung vermutlich die Entwicklung eines weiteren Gelbkörpers gefördert und damit das Überleben des Embryos begünstigt hat. Sie berechneten außerdem den Nettogegenwartwert der Kühe. Dieser stieg um 30,2 US-$ pro wiederholt besamter Kuh und Jahr.
Quelle: Borş SI, Borş A, Abdoon ASS. Economics of treatment with GnRH agonist 7-14 days after artificial insemination in repeat breeder lactating dairy cows. Reprod Domest Anim. 2023 May 3