Ende Januar sinkt das aus den Börsenkursen der zukünftigen zwölf Monate berechnete IG-Milchbarometer gegenüber dem Vormonat erneut und zwar um 2,9 Cent auf 43,4 ct/kg Milch. Definiert sind diese Werte für eine Rohmilch ab Hof des Milcherzeugers (4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt.).
Grund sind reduzierte EEX-Börsenpreise für Butter (-5,0 %) und Magermilchpulver (-3,7 %). Das IG-Milchbarometer gilt als Frühindikator für mögliche zukünftige Entwicklung des Milchmarktes und errechnet sich aus den Börsenkursen von Butter und Magermilchpulver der kommenden zwölf Monate.
Geringere Nachfrage aus Asien erwartet
Die grüne Kurve des IG-Milchbarometers vom 31. Januar hat sich im Vergleich zum Vormonat über alle Liefertermine reduziert. Ein Grund für die reduzierte Preiserwartung für 2024 ist die Erwartung, dass die Nettoimporte wichtiger internationaler Handelspartner sinken sollen – insbesondere im asiatischen Raum.
Angriffe auf Schiffe treiben Kosten
Gleichzeitig gehen Marktexperten von einer verhaltenen Angebotserhöhung weltweit aus. Hauptprobleme bereiten derzeit die deutlich ansteigenden Logistikkosten durch Ausweichrouten aufgrund der Angriffe auf Handelsschiffe. Diese erhöhten Kosten schlagen sich trotz höherer internationaler Preise für Butter und Magermilchpulver in niedrigeren Preisen in der EU nieder.
Hintergrund zum IG-Milchbarometer
Das Barometer soll Milcherzeuger bei der Einschätzung der Marktsituation und bei der Milchmengenplanung unterstützen. Das ife Institut in Kiel berechnet die Werte im Auftrag des Deutschen Raiffeisenverbandes und der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft (IG Milch). Die Werte des Barometers geben nicht die künftige Entwicklung des Milchauszahlungspreises einer bestimmten Molkerei wieder, sondern stellen die externen Einschätzungen der Markteilnehmer an der Warenterminbörse beim Terminhandel mit Butter und Magermilchpulver dar.