„Wir versuchen die Situation zu stabilisieren und sind auf der Suche nach Investoren“, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Thomas Jacobs auf Nachfrage von top agrar. Die Löhne der rund 90 Mitarbeiter seien gesichert. Die Produktion ist wieder aufgenommen. „Die dafür angeforderte Milch bezahlen wir“, bestätigte Jacobs.
Über welchen Zeitraum die Landwirte ihre Milch nicht andienen konnten, bleibt unklar. „Alle, die vor dem Insolvenzantrag geliefert haben, sind Gläubiger. Sie erhalten vorerst keine Entlohnung“, so Jacobs. Wie viele Lieferanten davon betroffen sind und wo die Milch in der Zwischenzeit geblieben ist, ließ er offen. Große Erzeuger hätten ihre Milch am Spotmarkt untergebracht, sagt er.
Die Kohrener Landmolkerei mit Sitz in Penig (Landkreis Mittelsachsen) in Sachsen stellt Milch, Milchmixgetränke und Puddings her. 2012 beschloss das Unternehmen für einen zweistelligen Millionenbetrag in eine neue Betriebsstätte zu investieren. Den Betrieb nahm die Molkerei 2014 auf. Zusätzlich führt das Unternehmen drei Milchläden. Erst im Juli dieses Jahres erhielt die Kohrener Landmolkerei den Bundesehrenpreis der deutschen Ernährungswirtschaft aufgrund „herausragender und vorbildlicher Qualität der Produkte“.