Eine Analyse von Wissenschaftlern des World Resources Institute (WRI), einer unabhängige Forschungsorganisation mit Hauptsitz in Washington D.C. (USA), hat die dänische Landwirtschaft mit Blick auf die Klimaschutzziele analysiert. Sie attestieren der dänischen Milchproduktion einen vergleichsweise kleinen klimatischen Fußabdruck.
Außerdem halten die Forscher fest: Angesichts eines weltweit steigenden Bedarfs an tierischen Lebensmitteln wäre es auch unter Nachhaltigkeits- und Klimaschutzaspekten unsinnig, die Tierhaltung in Gunstregionen wie Mittel- und Nordeuropa zu extensivieren. Die Weltbevölkerung werde nach aktuellen Prognosen bis 2050 um rund 2 Milliarden Menschen anwachsen. Gleichzeitig werde ein zunehmender Teil mit wachsendem Wohlstand in die Mittelschicht aufrücken und erfahrungsgemäß verstärkt Fleisch- und Milchprodukte nachfragen.
Milch und Fleisch aus weniger effektiver Landwirtschaft
Dieser Bedarf werde auf die eine oder andere Weise gedeckt werden müssen, betonen die WRI-Fachleute. Nach ihren Angaben erfolgt die Erzeugung von Rindfleisch und Milch in Europa und hier insbesondere in Dänemark im Vergleich zu Entwicklungs- und Schwellenländern mit einer deutlich höherer Effizienz und geringeren Umweltkosten. Vor diesem Hintergrund erteilen sie der gerade in westlichen Staaten immer wieder aufkommenden Forderung nach einer Reduzierung der Tierbestände eine klare Absage.
Eine Verkleinerung der Produktion in Europa oder Dänemark hätte nach ihrer Einschätzung langfristig lediglich den Effekt, dass die Erzeugung von Milch und Fleisch in Weltregionen mit niedrigeren Nachhaltigkeitsstandards abwandert, was letztlich sogar in einem Anstieg der globalen Treibhausgasemissionen resultieren dürfte, so die Autoren des WRI-Papiers. Sie betonen, dass eine grüne Transformation der Landwirtschaft immer auch in einem globalen Kontext gesehen werden und Folgeeffekte berücksichtigen müsse.
Effizienter Füttern und Düngen
An einer weitergehenden Ökologisierung auch der dänischen Landwirtschaft führt laut den Analysten allerdings kein Weg vorbei. Sie raten dafür insbesondere zur Renaturierung und Extensivierung von Moorböden sowie zu mehr Effizienz bei der Fütterung und Düngung. Damit könne sogar bei steigender Produktion die Emissionen weiter reduziert werden.
Die vollständige Studie lesen Sie hier: www.wri.org