Der Landkreis Friesland hat offenbar die Nase voll von der unkontrollierten Ausbreitung des Wolfs und zunehmenden Rissen bei Nutztieren auf der Weide.
In einer vom Kreistag mit den Stimmen von SPD, CDU und den Grünen angenommenen Resolution wird die Landesregierung von Niedersachsen aufgefordert, unverzüglich die bestehenden Möglichkeiten zum Schutz von Mensch und Weidetieren zu nutzen und Ausnahmegenehmigungen zur Entnahme verhaltensauffälliger Wölfe rechtssicher, unbürokratisch und schnell zu erteilen. Dies soll nach dem Willen der Abgeordneten gilt insbesondere für den aktuellen Fall eines im Landkreis Friesland besonders auffälligen Wolfes gelten.
Bundesnaturschutzgesetz nach französischem Vorbild ändern
Das Land und der Bund sollen zudem schnellstmöglich die rechtlichen Möglichkeiten im Rahmen des europäischen Rechts schaffen und das Bundesnaturschutzgesetz zu ändern, um z.B. wie in Frankreich Maßnahmen zur Bestandsregulierung der Wolfspopulation ergreifen zu können.
Die Landes- und Bundespolitik fordern die Kreistagsabgeordneten ebenfalls auf, sich bei der EU dafür einzusetzen, dass die für 2025 vorgesehene Bestandsaufnahme über den Erhaltungszustand der Wolfspopulationen in den EU-Staaten auf 2023, spätestens 2024 vorgezogen wird.
Damit sollen die Grundlagen für Anpassungen des EU-Rechts geschaffen werden, damit in den EU-Staaten, in denen ein guter Erhaltungszustand der Gattung Wolf besteht, ein regional differenziertes Bestandsmanagement des Wolfes ermöglicht wird.