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DLG-Wintertagung

Leguminosen im Futterbau: „Die Milchleistung darf nicht drunter leiden“

Mehr Milchleistung aus dem Grünland? Rinder sind jedenfalls die besten Verwerter nicht essbarer Biomasse. Um Zukunftsszenarien einer nachhaltigen Milchviehhaltung ging es bei der DLG-Wintertagung.

Lesezeit: 3 Minuten

„Milcherzeugung mit Zukunft“ war Thema von einem der Fachforen bei der Wintertagung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Prof. Dr. Wilhelm Windisch erklärte, dass eine ausgeglichene Kreislaufwirtschaft die Emissionen der Nahrungsproduktion minimiert. Als Beispiel sagte er: „1 kg veganes Lebensmittel erzeugt mindestens 4 kg nicht essbare Biomasse und die sinnvollsten Verwerter von nicht essbarer Biomasse sind Rinder.“ Ein Lösungsansatz könnte die Kooperation von intensiver Weidemilchproduktion und Ackerbau sein, sagte Prof. Friedhelm Taube. Er schlug eine komplementäre Strategie vor bei der Landwirte die Milchleistung aus dem Grünland maximieren und möglichst wenig Konzentratfutter einsetzen. Auch die Weide vom Acker sei ein möglicher Ansatz, wie die Ergebnisse eines Versuchs auf dem Lindhof zeigen.

Strategie eines Landwirts

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Cord Lilie ist Milchviehhalter in Stemwede (Nordrhein-Westfalen). Er hält 320 Kühe mit einem Herdenschnitt von 11.688 kg und hält 40 Kälber. „Die Färsenaufzucht haben wir ausgelagert. Wir wollen keine Flächen für das Jungvieh verschwenden“, erklärte der Landwirt. Er bewirtschaftet 65 ha. Auf 50 ha baut er Ackerfutter an, auf 14 ha Silomais, 1 ha ist Grünland. „Wir befinden uns in einer viehintensiven Region mit Flächenknappheit und Nährstoffüberschüssen“, schilderte Lilie die Ist-Situation.

Auch er beschäftigt sich mit der Thematik mehr Milch aus nicht essbarer Biomasse zu erzeugen. „Das bedeutet weniger stärke- und zuckerhaltige hin zu mehr faserhaltigen Futtermitteln“, beschrieb er den Ansatz. Die Herausforderung sei, gute Grassilagen mit einer hohen Verdaulichkeit zu erzeugen. „Die Gärreste unserer Biogasanlage bringen wir bis zur 170 kg-Grenze aus“, sagt er. Nährstofflücken füllt der Betrieb mit dem Anbau von Leguminosen auf.

Alle vier Jahre Neueinsaat

Alle vier Jahre sät der Betrieb das Gras neu ein, um den Ackerstatus zu erhalten. Dabei greifen sie auf eine Mischung aus 70 % deutschem Weidelgras und 30 % Rotklee zurück. Seiner Erfahrung nach wird Rotklee im Laufe des Jahres und mit zunehmendem Alter mehr. Außerdem bringt die Pflanze auch bei Sommertrockenheit noch Ertrag. Zusätzlich baut der Betrieb mit einem Kooperationspartner Luzerne an und erntet vier bis sechs Schnitte im Jahr.

„Aus meiner Sicht sind Leguminosen im Futterbau aus ökonomischer Sicht sinnvoll, da sie Stickstoff einsparen. Ökologisch ist der Anbau sinnvoll, da kaum Stickstoffverluste auftreten“, resümiert Lilie. Auch für die Ackerbaustrategie des Betriebes ist die Frucht von Vorteil, da Leguminosen eine gute Vorfrucht sind. „Ernährungsphysiologisch ist der Anbau ebenfalls gut, denn die Faser ist höher verdaulich.“

Kein Verlust der Milchleistung

Allerdings darf die faserhaltige Fütterung die Milchleistung nicht reduzieren, erklärt der Landwirt: „Als Milchviehhalter habe ich hohe Festkosten, beispielsweise weil ich in eine neue Fahrsiloanlage investiert habe. Einbußen in der Milchleistung kann und will ich mir nicht erlauben.“

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