Der Extremsommer hatte keine negativen Effekt auf die Milchleistung. Das berichtet der Deutsche Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfung (DLG) zum Prüfjahr 1.10.2017 bis 30.9.2018. Die durchschnittliche Milchmenge stieg deutlich um 302 kg auf 8.843 kg pro Kuh und Jahr an. Diese Steigerung dürfte laut DLQ unter anderem den guten Futterqualitäten im vergangenen Winter zu verdanken sein. Die Schwelle von 8.000 kg wurde erstmals von allen Bundesländern überschritten.
Der im Vergleich zum Vorjahr leichte Rückgang auf durchschnittliche 4,04 % Fett pro kg Milch ist womöglich auf strukturärmere Futterrationen und heiße Sommertage zurückzuführen. Aufgrund der gestiegenen Milchmenge sind Fett- und Eiweißmenge aber etwas höher als in 2017: Jede Kuh hat durchschnittlich 8 kg mehr Fett und 10 kg mehr Eiweiß produziert.
Höhere Zellzahlen im Hitzesommer
Bekanntermaßen steigen die Zellzahlen im Sommer tendenziell. Auch abkühlende Maßnahmen, wie Ventilatoren und Wassersprühanlagen, können dies nicht gänzlich verhindern. Die heißen Sommermonate haben mit dem Zellzahlanstieg auf durchschnittlich 241.000 Zellen/ml und insbesondere dem höheren Anteil Milchproben mit über 400.000 Zellen/ml auch hier Spuren hinterlassen.
4,1 % weniger Milcherzeuger
Wie bereits in den letzten Jahren setzt sich der rasante Strukturwandel fort und führt zu einem starken Rückgang um 4,1 % der Milchviehbetriebe. Das Dürrejahr wird sich in vielen Regionen mit einer ungenügenden Grobfutterversorgung auch auf das Prüfjahr 2018/2019 auswirken. Ein erster Hinweis ist der deutliche Rückgang der Tierzahl um 64.643 Kühe zum Stichtag 30.09.2018.