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Milchkongress der Optimisten

Die Milcherzeuger in Deutschland, Europa und weltweit gehen guten Zeiten entgegen.

Lesezeit: 3 Minuten

So etwa lautete die Kernbotschaft des "Internationalen Milchbauern-Kongresses" des Deutschen Bauernverbandes in Berlin.


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Überwiegend positive Zeichen an den Milchmärkten sieht EU-Milchdirektor Mildon. Die Verbraucher im In- und Ausland wünschten mehr Milchprodukte. Diese Chance dürften sich die Europäer nicht entgehen lassen, ansonsten "würden wir uns ins Knie schießen". Die EU plane deshalb eine schrittweise Aufstockung der Milchquoten ab April 2008. So könnte ein sanfter Übergang in den liberalen Markt nach 2015 erreicht werden. Alternativen zur Quotenaufstockung sieht der EU-Beamte nicht. Gegen einen EU-weiten Quotenhandel sprächen zu viele nationale Restriktionen. Die Reduzierung der Superabgabe und die Streichung der Fettanpassung würden gegenwärtig noch untersucht. Milchviehbetriebe in Grünland- und Gebirgsregionen will Brüssel gezielt unterstützen.


Gegen eine Quotenerhöhung zum 1.4.2008 votierte Landwirtschaftsminister Horst Seehofer, weil sie zum jetzigen Zeitpunkt zum Druck auf die Milchpreise führen könnte. Über eine Erhöhung der Quoten könne man reden, aber nicht aufgrund von Tagesstimmungen.


Seine Haltung zum Quotenausstieg in 2015 bekräftigte Seehofer ("Bamberger Beschluss"), forderte aber erneut einen "sanften Ausstieg" und ein Begleitprogramm für Betriebe in Grünland- und Berggebieten, weil diese Betriebe nicht unter reinen Marktbedingungen existieren könnten. Entscheiden könne man in Ruhe im Herbst dieses Jahres, erklärte Seehofer. Also nach der bayerischen Landtagswahl, vermuten Beobachter.


Gute Chancen für den Milchabsatz sieht Florian Engler von der Rabobank. Aufgrund der boomenden Weltwirtschaft sei der Verbrauch seit 2003 höher als die Produktion. Weltweit steige der Milchverbrauch um 2,5% pro Jahr, insbesondere in den Schwellenländern (China, Ostasien, Naher Osten, Afrika). Am EU-Binnenmarkt boomen Käse und Frischprodukte. Der jährliche Verbrauchsanstieg weltweit von 15 Mio. t entspreche der gesamten Produktion von Neuseeland. Europa verliere durch die Milchquoten zunehmend Marktanteile am Weltmilchmarkt.


Für 2008 erwartet Engler weltweit ein insgesamt höheres Milchpreisniveau. Es gebe keine Bestände mehr, die Produktionskosten seien gestiegen und die Verbraucher akzeptierten höhere Preise.


Eine wesentlich bessere Zusammenarbeit der Molkereien wünscht sich DBV-Milchpräsident Udo Folgart, dadurch könnten noch erhebliche finanzielle Reserven ausgeschöpft werden. In die gleiche Richtung ziele die Bündelung von Milcherzeugergemeinschaften in Bayern und Sachsen. Über verschiedene Begleitmaßnahmen zum Quotenausstieg, insbesondere für Grünland- und Bergbetriebe, diskutiere der Bauernverband gegenwärtig mit seinen Mitgliedern in mehreren Regionalkonferenzen.


Gute Absatzchancen für Milch bestehen auf lange Sicht in China, da dort der Verbrauch schneller wächst als die Produktion. Das zeigte der Unternehmensberater Lior Yaron von DeLaval. Europäische und insbesondere deutsche Molkereien sind dort offenbar bisher kaum vertreten.


Die Milchprofis in Neuseeland würden ihre Produktion gerne deutlich erweitern, erklärte Milcherzeuger und Molkereipräsident Lloyd Downing, denn die Milchpreise sind in Neuseeland drastisch gestiegen. Allerdings sei die Fläche in Neuseeland begrenzt und die Umweltauflagen würden ständig verschärft. So versuchten die Farmer vor allem, effizienter zu produzieren.


Auch in Dänemark sind die Aussichten für Milcherzeuger gut, versicherte Milchpräsident Bent Sørensen. Die Milchpreise bei Arla seien später gestiegen als in Deutschland, deshalb hätten rund 200 Betriebe gekündigt. Dänische Milcherzeuger wollen von den positiven Entwicklungen am Milchmarkt profitieren und fordern deshalb eine schrittweise Quotenerhöhung und eine Senkung der Superabgabe.


Auch in Frankreich sieht Milchpräsident Henri Brichart positive Marktentwicklungen. Allerdings wird die nationale Milchquote seit Jahren nicht erfüllt. Obwohl die Betriebe ihre Quote inzwischen straflos um 10 bis 15% überliefern dürften, erwartet man auch in diesem Jahr eine erhebliche Unterlieferung. Für die Zeit nach dem Quotenausstieg in 2015 erwartet Brichart in Frankreich wesentlich engere Bindungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien.


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