Von Juli bis August 2021 erfassten die deutschen Molkereien im Schnitt 1,5 % weniger Milch als im Vorjahreszeitraum. Von April bis Juni war die Abnahme mit einem Minus von 0,6 % nach dem zunächst schwachen Jahresstart moderater ausgeprägt gewesen.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres sank das Milchaufkommen der deutschen Molkereien im Tagesdurchschnitt um 1,3 % auf 24,36 Mio. t. Am größten war der Rückstand im bisherigen Jahresverlauf im September mit – 2,4 %. Nach den der wöchentlichen Schnellberichterstattung der ZMB blieben die Anlieferungen auch im Oktober und der ersten Novemberhälfte weiter schwach.
Milchmengen nur in Schleswig-Holstein stabil
Deutsche Erzeuger haben fast flächendeckend die Mengen gedrosselt. Nur in Schleswig-Holstein blieb das Rohstoffaufkommen mit einem marginalen Zuwachs um 0,1 % stabil. In den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, die in den vergangenen Jahren noch Wachstumsregionen gewesen waren, hat möglicherweise eine Trendwende stattgefunden. So haben die niedersächsischen Milcherzeuger 1,0 % und die nordrhein-westfälischen Kollegen sogar 1,7 % weniger Milch abgeliefert als in den ersten neun Monaten von 2020.
Thüringen verliert 4,5 % Milchmenge
Im Milchland Bayern hat sich ebenfalls eine überdurchschnittliche Abnahme um 1,7 % eingestellt, was auf einen beschleunigten Strukturwandel hindeuten könnte. Etwas moderater waren die Einschränkungen in Baden-Württemberg und der Region Rheinland-Pfalz/Hessen/Saarland. In den östlichen Bundesländern sanken die Anlieferungen im Schnitt stärker um 2,7 %. Die Abnahmeraten reichten hier von 1,5 % in der Region Sachsen/Sachsen-Anhalt bis zu 4,5 % in Thüringen.
Biomilch-Anteil leicht erhöht
Die Anlieferung von konventioneller Milch sank in den ersten drei Quartalen von 2021 nach Korrektur um den Schalttag im Jahr 2020 um 1,6 %, wohingegen die Molkereien 3,1 % mehr Biomilch erfassten. Das Wachstum bei Biomilch hat sich im Vergleich zu den Vorjahren aber weiter verlangsamt. Der Anteil von Biomilch hat sich auf 4,1 % erhöht (Vorjahreszeitraum 3,9 %). Am höchsten sind die Bio-Anteile weiterhin in den südlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg, wo sie etwa doppelt so hoch sind wie im Bundesdurchschnitt.