Der Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) Karsten Schmal und die Mitglieder des europäischen Parlaments Reimer Böge und Norbert Lins haben in Brüssel über die aktuelle Lage auf dem Milchmarkt gesprochen. Sie waren sich einig: Die Verantwortung für die Gestaltung der Lieferbeziehungen liegt vorrangig nicht bei der Politik, sondern bei den Akteuren am Markt, also bei den Molkereien.
In den kommenden Monaten könnte die wirtschaftliche Situation der Milchbauern deutlich herausfordernder werden als im vergangenen Jahr, meldet der DBV. Preissignale, die seit Herbst 2017 vom Weltmarkt gegeben werden, kämen jedoch weiterhin zu spät bei den Erzeugern an, sodass diese mit ihrer Produktion nicht auf aktuelle Marktentwicklungen reagieren könnten.
Ferner tauschten sie sich über die künftige Finanzierung des EU-Haushaltes aus. „Der Agrarhaushalt sollte nicht als Steinbruch für die Finanzierung neuer Aufgaben der EU angesehen werden“, sagte Schmal. In Zeiten mit extrem niedrigen Erzeugerpreisen machten die Direktzahlungen bedeutend mehr als 50 Prozent des Einkommens der Milchbauern aus.