Die Pläne zur Milchmengenregulierung des Molkereikonzerns FrieslandCampina stoßen bei niederländischen Lieferanten auf Protest. Rund 90 Milcherzeuger haben eine Aktionsgruppe gegründet. Sie sehen betriebliche Entwicklung in Gefahr und sprechen sich gegen die Pläne aus.
Um die Verwertung der Milch zu optimieren, will die die Molkerei das Milchmengenwachstum steuern. Steigern die Mitglieder ihre Produktion stärker als vereinbart, soll 10 ct/kg Abzug für die Mehrmilch geben. Jeder Landwirt kann aus vier Zeiträumen seine Basismilchmenge wählen. Diese gilt für ein Jahr. Hinzu kommt ein prozentualer Wachstumsanteil, der sich aus öffentlichen Zahlen ableitet.
Diese Maßnahmen kritisiert die Aktionsgruppe „Das freie genossenschaftliche Wort“. Milcherzeuger Fokko Venema berichtet in den niederländischen Medien, dass die Mengenregulierung die betrieblichen Entwicklungen vollständig ausbremst. „Landwirte, die gerade einen Betrieb übernehmen oder sich vergrößern wollen, können nichts mehr entscheiden. Die Maßnahmen machen jede Planung unsicher.“ Vor allem junge Milcherzeuger fühlen sich eingeschränkt und befürchten, dass bereits getroffene Absprachen mit ihren Banken nicht einhalten können.
Die Lieferanten bezweifeln, dass die vorgelegten Pläne die einzige Chance sind, um die Milchanlieferung zu optimieren. Die Genossenschaft müsse sich mehr dafür einsetzen, die Milch mit höherem Mehrwert zu vermarkten. Stattdessen seien jetzt die Milcherzeuger die Leidtragend.