Wie groß die Population des Wolfs zu dessen Arterhalt in Niedersachsen sein muss, soll eine von der Landesregierung jetzt in Auftrag gegebene Studie zeigen. Wie Umweltminister Olaf Lies mitteilte, ist eine aussagekräftige, wissenschaftliche Datenbasis unentbehrlich für eine vorausschauende Wolfspolitik.
Niedersachsen wolle seinen Anteil an einer gesunden, vernetzten Wolfspopulation in Deutschland leisten. Gleichzeitig könne man aber nicht einfach abwarten, ob sich das exponentielle Populationswachstum der vergangenen Jahre tatsächlich irgendwann verlangsame.
Obwohl die erste Reproduktion von Wölfen in Niedersachsen erst 2012 bestätigt worden sei, fänden sich in einigen Regionen des Bundeslandes mittlerweile die mitunter höchsten Wolfsdichten weltweit, berichtete Lies.
Für das laufende Monitoringjahr seien in Niedersachsen bereits 36 Territorien gemeldet, was einem Zuwachs von 57 % zum Vorjahr entspreche. Da sich die Population also noch immer in der exponentiellen Wachstumsphase befinde, stelle sich die Frage nach der aus Artenschutzsicht erforderlichen Wolfsdichte. Und auch für die Akzeptanz in der Bevölkerung sei die Populationsgröße des Wolfes wichtig, so der Minister. Denn mit zunehmendem Populationswachstum nähmen erfahrungsgemäß insbesondere die Nutztierschäden, aber auch die Nahbegegnungen mit Menschen und damit die Konflikte zu.
Die Studie wird vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ) der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) für insgesamt 90.000 € erstellt. Ergebnisse sollen im kommenden Winter vorliegen.