Seit Jahrzehnten ist der deutsche Unternehmer Stefan Dürr als Milchproduzent in Russland tätig. Nun hat Dürr den Staatsorden der Freundschaft erhalten. Der Gouverneur des Gebiets Woronesch, Alexander Gussew, übergab die hohe Auszeichnung auf Anweisung von Präsident Wladimir Putin.
Dürr habe mit seiner Gruppe Ekoniva von Anfang an in der Milchwirtschaft für höchste Standards gestanden, sagte Gussew. Zudem sei er nicht wie andere ausländische Unternehmer, „die von den Behörden unfreundlicher Staaten unter Druck gesetzt werden“, zurückgewichen.
Ekoniva ist die russische Tochtergesellschaft der Ekosem-Agrar AG, deren Gründer und Gesellschafter sowie Vorstandsmitglied Dürr ist. Nach eigenen Angaben ist die Gruppe in 35 Regionen Russlands aktiv und hat mehr als 15.000 Mitarbeiter.
Der 61-jährige Dürr hat die russische Staatsbürgerschaft und ist auf vielen Verpackungen von Molkereiprodukten mit Foto abgebildet. Zudem ist der Landwirt Vorsitzender des russischen Verbandes der Milchproduzenten, Sojusmoloko.
Mit Beginn des Ukrainekrieges gab es Gerüchte, Dürrs Unternehmen solle verstaatlicht werden. Bekanntlich mussten sich viele Konzerne aus "unfreundlichen Staaten" – wie Putin den Westen nennt - aus Russland zurückziehen und ihre Geschäfte teilweise weit unter Marktwert abgeben. Offenbar hat sich Dürr aber mit dem Regime gut gestellt und alle Wünsche erfüllt, wie die Auszeichnung nun beweist.