Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), sieht die Vermarkter in der Pflicht, die Wertschöpfung der Milch gemeinsam mit den Milcherzeugern abzusichern. Nur mit einer Ausgestaltung der Lieferbeziehungen zwischen Molkereien und Lieferanten, könne man Einfluss auf Angebotsmenge und Wertschöpfung nehmen.
Das erklärte der DBV-Präsident bei der Gesprächsrunde zum Milchmarkt beim Bundeslandwirtschaftsministerium. „Weder staatliche, noch branchenweite Systeme zur Regulierung von Angebotsmengen sind geeignet und in der Lage, eine Trendwende am Milchmarkt herbeizuführen. Sowohl die einzelbetriebliche Ökonomie als auch die Mechanismen offener Märkte werden dabei außer Acht gelassen“, betonte der Bauernpräsident.
Dementsprechend sieht Rukwied die Vermarkter in der Verantwortung, gemeinsam mit den Milchbauern die Wertschöpfung für die angelieferte Milch abzusichern. „Dringend notwendig ist zudem eine Angebotsbündelung und deren kartellrechtliche Flankierung“, forderte Rukwied mit Blick auf die Verhältnisse in der Lebensmittelkette und die Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels.
Die Betriebe benötigten jetzt Unterstützung, um die Liquiditätsengpässe zu überwinden. „Wir sind uns mit dem Bundesminister einig, dass ein weiteres Hilfspaket auf europäischer Ebene notwendig ist. Hieran werden wir gemeinsam auf europäischer Ebene arbeiten“, so Rukwied. Liquiditätshilfen, Bürgschaften und steuerliche Entlastungen seien jetzt das Mittel der Wahl.
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