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Mit diesen Schritten klappt die Besamung

Der Umgang mit konserviertem Bullensperma beeinflusst den Besamungserfolg. Was dabei wichtig ist, zeigt Dr. Markus Jung vom Institut für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere in Schönow.

Lesezeit: 3 Minuten

Die künstliche Besamung ist in den meisten Milchkuhbetrieben Standard. Für den Besamungserfolg spielt nicht nur die Gesundheit der Kuh eine Rolle. Auch der Ablauf der Besamung und der Umgang mit dem Bullensperma haben einen großen Einfluss.

Lagerung: Gefrierkonserviertes Sperma ist bei einer Temperatur unter - 120 °C unbegrenzt haltbar. Diese ist im Lager­container gewährleistet, wenn die Spermaröhrchen mindestens zu ¼ im flüssigen Stickstoff (- 196 °C) stehen.

Den Füllstand kann man mittels Wiegen oder mit einem massiven Messstab (dunkel oder farbig, aus Holz) kontrollieren. Auf dem Stab ist die optimale und minimale Füllmenge des Containers markiert. Taucht man diesen in den Container ein und zieht ihn dann an die Luft, bereift er entsprechend der Stickstoffhöhe. Es gilt: Vorsicht beim Umgang mit flüssigem Stickstoff!

Ordnung: Um das Sperma einzelner Bullen schnell zu finden, ist ein Ablagesystem im Container sinnvoll. Die Samenpailletten sind dazu oft in kleinen Bechern (Gobelets) untergebracht. Die Gobelets stehen in größeren Kanistern (Heber), die an der Behälteröffnung eingehängt sind. Die Kanister sind z.B. nummeriert, die Gobelets gibt es in verschiedenen Farben und mit Beschriftungsfähnchen.

Restliche Pailetten dürfen sich nicht erwämen

Entnahme: Das Anheben des Kanisters bis max. 5 cm unterhalb der Containerkante, die Entnahme der Paillette mit ­einer ­langen Pinzette und das Absenken des Kanisters darf zusammen max. 15 Sekunden dauern. Sonst erwärmen sich die restlichen Pailletten über - 120 °C und sind geschädigt.

Auftauen: Ziel ist, das Sperma möglichst schnell aufzutauen und eine Temperatur zwischen 20 °C bis 25 °C zu erreichen. Für feine Pailletten sind Auftauzeiten von 11 bis 12 Sekunden bei einer Auftau­temperatur von 38 ± 1 °C empfohlen. Für mittlere Pailletten braucht es 20 bis 22 Sekunden bei 38 ± 1 °C. Am zielführendsten sind dafür Auftaugeräte. Das Auftauen in der Hand oder am ­Körper führt zu einer deutlich geringeren Befruchtungsfähigkeit.

Vorbereitung: Die Temperatur der Paillette darf nun nicht mehr sinken. Sie wird nach dem Wasserbad mit einem Einwegtuch getrocknet. Die Luftblase sollten Landwirte durch gefühlvolles „Schütteln“ auf die Schnittseite verschieben. Dann gehört die Paillette mit der Stopfenseite in die zuvor erwärmte Besamungspistole. Die entsprechende Paillettenseite (ca. 6 – 7 mm) wird ohne sie zu quetschen mit ­einer scharfen Schere oder einem Cutter senkrecht abgeschnitten.

Transport: Geschützt durch einen Besamungshandschuh kann man die gefüllte Pistole eng am Körper zur Kuh tragen. Vom Auftauen bis zur Besamung sollten nicht mehr als 15 Minuten vergehen. Temperaturschwankungen bis zur Besamung führen zu Qualitätsverlust und ­geringeren Trächtigkeitsraten.

Gesextes Sperma: Eine Portion ge­sextes Sperma enthält deutlich weniger Spermien als Standard-Pailletten. Zudem ist die Befruchtungsfähigkeit und die Lebensdauer der Spermien etwas geringer. Hier gilt es daher umso mehr, Fehler beim Handling zu minimieren.

Hygiene bei allen Schritten wichtig!

Hygiene: Händewaschen vor dem Start der Samenentnahme ist Pflicht. Sämtliche Gerätschaften im Umgang mit der Be­samung sind anschließend zu reinigen und zu desinfizieren. Ein guter Aufbewahrungsort ist ein sauberer und sortierter Besamungskoffer.

Nicht vergessen: In der Praxis werden besonders Auftaugeräte, Wasserbäder und Wärmetaschen schnell bei der Reinigung vergessen. Sie bieten aber perfekte Bedingungen für Krankheitserreger!

Ratgeber

Der top agrar-Ratgeber „Rinderbesamung“ präsentiert das komplette Wissen rund um die Rinderbesamung auf dem aktuellen Stand.

Dieser praktische Helfer beinhaltet viele wertvolle Tipps für den Alltag von Milchviehhaltern, Eigenbestandsbesamern, Besamungstechnikern und Tierärzten und ist heute das Standardwerk in Besamungskursen.

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