Die Schlachtung gehört zur Nutztierhaltung dazu. Bei der herkömmlichen Schlachtung werden die Tiere aus ihrer gewohnten Umgebung heraus genommen. „Das wirkt sich negativ auf die Psyche aus und verursacht Angst“, erklärte Lea Trampenau. Sie beschäftigt sich mit innovativen Schlachtsystemen und erklärt, dass auch die Fleischqualität unter einer vom Tier als stressig empfundenen Schlachtung leiden kann.
Stressfrei schlachten
„Wenn die Tiere keiner prämortalen Belastung ausgesetzt sind, können wir stressfrei schlachten“, zeigte sich die Expertin bei einer Online-Veranstaltung vom Fokus Netzwerk Tierwohl überzeugt. Unter prämortalen Einflüssen versteht sie das Einfangen, Separieren, den Transport und Aufenthalt am Schlachthof sowie die Betäubung und Tötung. Bei einer sogenannten Teilmobilen Schlachtung erfolgt die Tötung nicht am Schlachthof, sondern auf der Weide, bzw. auf dem Hof des Landwirts.
Ab Juli dieses Jahres ist die teilmobile Schlachtung möglich, wenn
- Eine Genehmigung vorliegt
- Pro Schlachtvorgang im Betrieb höchstens drei Rinder geschlachtet werden
- Eine mobile Schlachteinheit verwendet wird
- Ein Tierarzt anwesend ist
- Die Fahrtzeit zur nächstgelegenen EU-zugelassenen Schlachtstätte höchstens zwei Stunden beträgt
- Eine schriftliche Vereinbarung zwischen dem Landwirt und dem Schlachtbetrieb vorliegt.
Landwirte, die dieses Tötungsverfahren auf ihrem Betrieb etablieren möchten, benötigen einen Sachkundenachweis. Das gilt auch für Jagdscheininhaber. Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit für die Anschaffung eines mobilen Schlachttrailers liegen noch nicht vor. „Berater und Hersteller empfehlen überbetriebliche Lösungen“, erklärte Trampenau.