Die Ukraine hat sich in Sachen Milchwirtschaft ein sehr ehrgeiziges Programm für die kommende Dekade auferlegt. Wie der Vorsitzende des Verwaltungsrates des Verbandes der Milchunternehmen der Ukraine, Wadym Tschagarowskij beim „All-Ukrainian Dairy Forum“ erläuterte, soll der Milchkuhbestand von derzeit 1,7 Mio. Tieren bis zum Jahr 2030 auf 3 Mio. Tiere aufgestockt werden. Ein weiteres Ziel sei es, die Rohmilchproduktion im selben Zeitraum um 3,5 Mio. t auf 10 Mio. t und die Rohmilchverarbeitung von 3,8 Mio. t auf 8 Mio. t zu steigern.
Investitionen mit staatlicher Hilfe
Tschagarowskij verwies in dem Zusammenhang auf Berechnungen der Rabobank, wonach für jede zusätzliche 1 Mio. t Milch Investitionen in Höhe von 750 Mio. € erforderlich seien. Somit würden insgesamt gut 2,6 Mrd. € in den nächsten zehn Jahren benötigt, um das für 2030 gesetzte Produktionsziel zu erreichen. Von diesem Geld soll dem Vorsitzenden zufolge die Hälfte vom Staat kommen. Aktuell scheint es um die Milchindustrie in der Ukraine aber eher schlecht zu stehen. So wurde im Rahmen des Forums ein Memorandum „Über die Einrichtung eines Nationalen Komitees zur Rettung der Milchindustrie“ unterzeichnet. Dem Komitee gehören der Verband der Milcherzeuger, der ukrainische Genossenschaftsverband und der Verband der Milchunternehmen an.