Als kompaktes und informatives Werk beschreibt das European Milk Board (EMB) die EU-weit ausgerollte Studie vom Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) zur Situation der Milchviehbetriebe. Erstmals erhalte die Ausgabe der Kostenberechnung auch einen EU-Durchschnitt. Dieser liegt nach Angaben des EMB bei 45,35 ct/kg Milch. Die EU-Preise mit durchschnittlich 34,52 ct/kg hätten demnach zu einer signifikanten Unterdeckung geführt.
Geringerer Abstand bei Preisen
Interessant sei, dass die Produktionskosten mit 34 ct/kg bis 59 ct/kg eine große Spannweite aufweisen. Bei den Preisen falle der Abstand dagegen mit knapp 29 bis 34 ct/kg deutlich geringer aus.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Irland mit 34,21 ct/kg zwar die geringsten Produktionskosten hat, aber auch dort aufgrund der gestiegenen Produktionskosten eine Kostenunterdeckung vorherrscht. Der Blick auf die zwei wichtigen Erzeugungsländer Niederlande und Dänemark habe gezeigt, dass nach Abzug aller Kosten überhaupt kein Einkommen für die Betriebsleiter und mithelfenden Arbeitskräfte habe erwirtschaftet werden können.
Kein angemessener Lebensunterhalt
Studienautorin Dr. Karin Jürgens fasst zusammen: „Den Milchviehbetrieben fehlt nicht nur der Ertrag für eine stabile und zukunftsfeste Ausrichtung. Es reicht außerdem nicht einmal für ein angemessenes Einkommen bzw. einen angemessenen Lebensunterhalt.“ In der Pressemitteilung entgegnet sie möglicher Kritik, dass die Einkommen zu hoch angesetzt seien sie: „Der Einkommensansatz der Studie berücksichtigt Ausbildungs- und Qualifizierungsgrad und fußt objektiv auf geltenden landwirtschaftlichen Tarifen beziehungsweise dem doppelten Mindestlohn im jeweiligen Land.“
Hier geht es zur Kostenstudie.