Am Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp in Schleswig-Holstein ist ein Versuch angelaufen, in dem der Einfluss der Weidehaltung auf Hochleistungskühe getestet werden soll. Ziel der Untersuchung sei es, die Vor- und Nachteile beider Systeme im Hinblick auf Tierwohl, Kosten und Leistung miteinander zu vergleichen, so die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
Der Versuch solle eine fundierte Entscheidungshilfe für Landwirte mit Interesse an der Weidemilchproduktion liefern und die Vor- und Nachteile beider Systeme bewerten. „Wir führen diesen Versuch durch, weil nur wir unter Versuchsbedingungen die Leistung, das Wohlbefinden, das Verhalten der Kühe im Vergleich einer Kuhgruppe auf der Weide und einer im Stall ermitteln können. Dazu kommen die arbeitswirtschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen, die der Weidegang im Vergleich zur Stallhaltung verursacht“, sagt der Präsident der Landwirtschaftskammer, Claus Heller. Das Ziel sei es, Fakten zu schaffen, zuverlässige Aussagen zu treffen, die für die eine oder andere Variante sprechen. Häufig seien gefühlte Argumente bedeutsamer als wissenschaftlich fundierte Aussagen.
Dieser Versuch sei so wichtig, weil er den echten Vergleich ermögliche und Ergebnisse erzielt würden, die sich auf die vorherrschende Rinderrasse der Schwarzbunten Holstein Friesian beziehen, so Heller. Im Versuch hat eine Gruppe mit 36 Tieren mindestens sechs Stunden täglich Zugang zur Weide. Den Tieren wird zudem im Stall morgens und abends eine Mischration aus Gras- und Maissilage, Getreide und Rapsschrot angeboten. Die Weide wird als Standweide genutzt, sodass den Kühen über die gesamte Weideperiode nur das Gras einer Fläche zur Verfügung steht. Eine Kontrollgruppe mit 36 Kühen bleibt im Stall und erhält eine ähnliche Mischration zur freien Aufnahme. In beiden Systemen erfasst das Versuchszentrum die Futter- und Wasseraufnahme, Tiergewichte, Körperkondition, Milchleistung und Milchinhaltsstoffe der Kühe. Außerdem sollen Aussagen zur Arbeitswirtschaftlichkeit getroffen werden. Mehr zum Versuch.
Einen Bericht des NDR über das Forschungsprojekt finden Sie hier.