Nach etwa zwei Wochen mit Außentemperaturen über 25 °C und hoher Luftfeuchte steigen die Zellzahlen und Neuinfektionsraten in Kuhherden oft an, so die Erfahrung von Dr. Melanie Eisert vom Rindergesundheitsdienst in Nordrhein-Westfalen. Bei Probenahmen fällt auf, dass Klebsiellen als Umwelterreger immer häufiger auftreten.
Die Symptome ähneln denen einer E.coli-Infektion: Fieber, Schwellung des Euters, Sekretveränderung und plötzlicher Abfall der Milchleistung. „Die Kühe haben teils auch Untertemperatur. Das erschwert es, eine Infektion zu erkennen“, sagt sie. Betroffene Kühe sind meist fünf bis sieben Tage nach einer Behandlung wieder positiv. Nach überstandener klinischer Phase wird die Infektion oft subklinisch oder chronisch bei hohen Zellgehalten. Antibiotikagaben haben wenig Erfolg, da Klebsiellen viele Resistenzen zeigen.
Klebsiellen mögen keine Hygiene
Etwa 80 % einer Herde scheiden Klebsiellen über den Kot aus, da sie im Magen-Darm-Trakt gesunder Kühe vorkommen. Um den Infektionsdruck gering zu halten, müssen insbesondere Laufflächen trocken und Liegeboxen sauber sein. 10 cm Füllhöhe beim Boxenstreuen sind das Maximum, um eine Nacherwärmung und damit das Klebsiellenwachstum zu minimieren. Kalk im Euterbereich unterstützt dabei.