Nach erschreckenden Video von einem Allgäuer Milchviehbetrieb stellen sich viele Bürger die Frage, wieso die Missstände nicht schon bei einer amtlichen Kontrolle aufgefallen waren. Der Bayerische Rundfunk berichtet dazu, dass amtliche Veterinäre im Schnitt nur alle 48 Jahre auf einen Hof kommen.
Es gebe bei den Landratsämtern schlicht zu wenig Veterinäre, in den meisten Behörden herrsche schlicht Tierarztmangel. Es gebe allerdings noch weitere Kontrolleure, wie den Milchprüfring. Er führt Milchkammerkontrollen durch und schaut in den Kuhstall. Die Regierung von Oberbayern wiederum sei dafür zuständig, in ganz Bayern Futtermittel zu kontrollieren, und auch sie werfe einen Blick in die Ställe. Bei fast allen bayerischen Milchviehbetrieben gebe es außerdem noch zwei weitere Programme, nämlich "QS" und "QM". Qualität und Sicherheit beziehungsweise Qualitätsmanagement Milch. Auch dabei würden Ställe kontrolliert, erklärt der BR.
Stellt ein Veterinär einen Mangel – meist nach Anzeige – fest, bekommt der Landwirt eine Frist, die ordnungsgemäße Haltung wiederherzustellen. Verstößt er wiederholt gegen Anordnungen, können ihm auch Tiere weggenommen werden. Zum Beispiel kann ein Tierarzt anordnen, den Bestand zu reduzieren. Als letztes Mittel kann einem Landwirt die Tierhaltung komplett untersagt werden.