Fleischrinderzüchter aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt sind sauer: Sie hatten Tiere ab Hof verkauft, die vereinbarten Verkaufspreise aber nicht erhalten. Jetzt warnen die Züchter andere Landwirte vor dem Betrüger, der weiter in der Region unterwegs ist.
Der Käufer hat es vor allem auf Fleckvieh- und Charolais-Rinder abgesehen. Beim Betrug geht er immer ähnlich vor, berichtet die Bauernzeitung Sachsen-Anhalt: Er behauptet in der Region bei einem geplanten Kauf nicht erfolgreich gewesen zu sein. Damit er jetzt nicht mit leerem Anhänger zurückfahren muss, wolle er direkt ab Hof Tiere kaufen. Er bietet eine Anzahlung an, lädt die Tiere auf und verschwindet. Die offenen Positionen begleicht er nie.
„Der Betrüger ist wohl schon seit rund drei Jahren erfolgreich“, sagt Gernot Pohl von der Zuchtorganisation RinderAllianz gegenüber top agrar-online. Name und Adresse des Käufers seien sogar bekannt. Doch wegen seiner privaten Insolvenz, sei es schwierig Forderungen zu stellen. Zudem überschreibt der Käufer die Tiere direkt auf seine Lebensgefährtin. Somit lassen sich die Rinder nicht mehr zurückfordern.
Pohl warnt deshalb andere Landwirte beim Verkauf ab Hof vorsichtig zu sein: „Seien Sie skeptisch, wenn ein unbekannter Käufer aus Brandenburg plötzlich Tiere von Ihnen kaufen will. Geben Sie die Tiere auf keinen Fall nur mit einer kleinen Anzahlung ab. Auch das Zurückhalten des Tierpasses nützt in diesem Fall nicht, denn die Betrüge haben auch schon Ersatzpässe beantragt!“ Wie viele Betriebe und Rinder betroffen sind ist unklar. Einige Züchter wollen jetzt gemeinsam eine Sammelklage stellen.
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