„Die Afrikanische Schweinepest ist eine große Gefahr. Das Virus wird aber nicht per Tröpfcheninfektion oder den Wind verbreitet, sondern über Blut, infizierte Fleischprodukte und Tierkadaver. Deshalb ist die strikte Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen so wichtig“, brachte es ASP-Experte Dr. Klaus Depner vom Friedrich-Löffler-Institut kürzlich während des Geseker Schweinetages auf den Punkt.
Selbst wenn ein Hausschweinebestand infiziert werde, bestehen nach Ansicht des Virologen gute Chancen, das Seuchengeschehen durch die üblichen Keulungsmaßnahmen schnell in den Griff zu bekommen. Die größte Herausforderung sei jedoch, die Infektion früh zu erkennen. Deshalb appellierte er an Tierärzte und Schweinehalter, von Ausschlussuntersuchungen regen Gebrauch zu machen.
Ein viel größeres Risiko gehe jedoch von Wildschweinen aus, deren Bestände sich nur schwer kontrollieren lassen. Besonders groß sei die Gefahr dort, wo die Wildschweine dem Menschen sehr nahe kommen, zum Beispiel auf Rastplätzen entlang von Autobahnen und Bundesstraßen.
Auch hier sei oberstes Ziel, die Infektion früh zu erkennen. Bei der Jagd erlegte Schwarzkittel zu beproben, sei dabei allerdings wenig hilfreich. Denn infizierte Tiere leiden unter hohem Fieber und ziehen sich zum Sterben ins Dickicht zurück. Es komme vielmehr darauf an, so Dr. Depner, verendete Wildschweine aufzuspüren und untersuchen zu lassen. Virologen sprechen hier von passiver Überwachung.
Wichtig sei zudem, die Kadaver möglichst schnell aus dem Wald zu entfernen. Denn der ASP-Erreger überlebe sogar den Verwesungsprozess und bleibe im Boden noch lange infektiös. Die größte Herausforderung sei, verendete Wildschweine überhaupt zu finden.