Ist die Zeit schon reif, um auf das Kürzen der Ferkelschwänze ganz zu verzichten? top agrar hat zwei Praktiker befragt, die damit bereits Erfahrungen gesammelt haben.
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer prescht wieder einmal vor. Er will Schweinehaltern bis zu 18 € Prämie pro Tier zahlen, wenn sie bei allen Schweinen eines Durchgangs auf das Kupieren verzichten, und mindestens 70 % der Tiere mit intaktem Ringelschwanz am Schlachthof ankommen.
„Pure Tierquälerei“ schimpfen die einen und „viel zu früh“ die anderen. Denn bislang wisse man viel zu wenig darüber, was das Schwanzbeißen bei Schweinen auslöst und wie man effektiv gegensteuert oder vorbeugt.
Doch ist die Zeit wirklich schon reif, um auf das Kürzen der Schwänze ganz zu verzichten? top agrar hat zwei Betriebe besucht, die die Probe aufs Exempel gemacht haben. Der eine, eine GmbH aus Mecklenburg-Vorpommern, nimmt seit Januar 2014 an einem Langschwanz-Versuch der Landesanstalt für Landwirtschaft in Dummerstorf teil. Und der andere, ein Familienbetrieb aus der Nähe von Osnabrück, hat im Rahmen des Ringelschwanz-Projektes NRW für drei Abferkeldurchgänge bei der Hälfte der Ferkel auf das Kürzen der Schwänze verzichtet.