Die Preisdifferenzierung der VEZG sehe ich als Signal an uns Schweinehalter, sich frühzeitig mit den Kastrationsalternativen auseinanderzusetzen – nicht mehr und nicht weniger. Ganz entscheidend ist für mich, dass wir alle uns zur Verfügung stehenden Alternativen auch weiterhin offenhalten und uns darüber hinaus den Weg zu weiteren Alternativen auf keinen Fall verbauen dürfen.
Der empfohlene Zuschlag von 2 € für Ferkel in gemischtgeschlechtlichen Partien ist aus meiner Sicht zu hoch. Denn das sind umgerechnet rund 4 € je kas-triertem, männlichen Ferkel. Nach meinem Kenntnisstand sind die Kosten für die Kastration unter Betäubung deutlich geringer. Und wenn die tatsächlichen Kosten und der Zuschlag zu weit auseinanderliegen, wird sich dieser Aufpreis auf Dauer nicht halten lassen.
Ein einheitlicher Zuschlag für alle betäubt kastrierten Ferkel macht ohnehin wenig Sinn. Ich bin der Meinung, dass es der Markt auf Dauer selbst regeln wird, welche Zuschläge gezahlt werden – je nachdem, welche Alternative zur betäubungslosen Kastration dabei zum Einsatz kommt.
Jürgen Dierauff
Schweinemäster aus Franken