Endlich, die ersten Isofluran-Narkosegeräte sind zertifiziert! Darauf haben Sauenhalter und Gerätehersteller lange warten müssen. Denn beiden läuft die Zeit davon. Den Bauern, weil sie bis zum 1. September einen Kaufbeleg vorlegen müssen, um in den Genuss der staatlichen Fördergelder zu kommen. Und den Herstellern, weil sie Vorlauf brauchen, um genügend zertifizierte Geräte zu produzieren.
Außerdem wird es höchste Zeit, dass die Sachkundeschulungen starten, die die Ferkelerzeuger vorweisen müssen, um die Ferkel künftig selbst betäuben zu dürfen. Denn während der Ernte und Herbstbestellung werden die wenigsten Bauern dafür Zeit und Muße haben.
NRW und Sachsen zeigen, wie es geht. Die ersten Schulungstermine stehen. Und in Baden-Württemberg gibt es zumindest schon Wartelisten. In anderen Ländern steht dagegen noch nicht einmal das Konzept. Oder die Behörden vertrödeln wertvolle Zeit bei deren Genehmigung.
Die schlechteste Figur macht derzeit Hessen, das gar keine Isofluranschulungen anbieten will. Sollen sich die hessischen Ferkelerzeuger doch mit ihren Berufskollegen aus anderen Ländern um die knappen Schulungsplätze in deren Einrichtungen prügeln. Dass man sie so hängen lässt, haben die ohnehin schon gebeutelten Sauenhalter nicht verdient!Henning Lehnert