Ziel der geplanten Datenbank zur Tiergesundheit solle auch sein, endlich die Schwarzen Schafe unter den Tierhaltern herauszufiltern, die immer wieder die ganze Branche in Verruf bringen, betonte Dr. Thomas große Beilage. „Wenn die Branche sich nicht selbst reinigt, treten früher oder später der Gesetzgeber und das Ordnungsrecht auf den Plan“, ist Dr. große Beilage überzeugt. Der selbstständige Tierarzt aus Essen in Oldenburg leitet die Arbeitsgruppe „Tiergesundheits-Datenbank“ bei der Bundestierärztekammer (BTK).
„Dafür brauchen wir ein leistungsfähiges Scoring- oder Ampelsystem, das sich auf drei bis vier aussagekräftige Kennzahlen beschränkt“, forderte Dr. große Beilage. Denn weder die Tierärzte noch die Landwirte hätten genügend Zeit, sich regelmäßig durch die komplette Datenbank zu kämpfen.
Große Beilage machte in München zudem klar, dass man nicht unbedingt eine ganz neue Datenbank brauche. Die Tiergesundheits-Datenbank könne auch an die HIT-Datenbank gekoppelt werden, in die seit 2014 auch die Daten zum Antibiotikaeinsatz bei bestimmten Masttieren einfließen. Diese Datenbank werde aktuell auf eine neue Datenbasis umgestellt, sodass auch unter HIT künftig Massenabfragen möglich seien.
Zur Erklärung: Bislang müssen sich Landwirte und Tierärzte für jeden Betrieb bzw. jeden Kunden einzeln in die HIT-Datenbank einloggen, um Abfragen zu starten. Überbetriebliche Vergleiche zum Beispiel zum Antibiotikaeinsatz sind daher bisher nicht möglich. Zudem gilt die HIT-Datenbank unter Landwirten und Tierärzten nicht gerade als anwenderfreundlich.