Das „Netzwerk Sauenhaltung“ soll gezielt die Interessen der Sauenhalter gegenüber der Wirtschaft, der Politik und in der Öffentlichkeit vertreten. „Bei den drängenden K-Fragen zu den Themen Kastrationsalternativen, Kastenstand und Kupierverzicht benötigen wir dringend ein einheitliches, möglichst EU-weit abgestimmtes Vorgehen, sonst sind die deutschen Ferkelerzeuger allein aus Kostengründen aus dem Rennen“, ist Dagmar Klingelhöller überzeugt.
Im Fokus stehen zunächst die Belange der schleswig-holsteinischen Sauenhalter. Denkbar sei langfristig jedoch auch ein überregionales Engagement, so Hendrik Bielfeldt. Dabei will man sich zunächst auf die rein politische Interessenvertretung konzentrieren. Langfristig sei jedoch auch ein wirtschaftliches Engagement denkbar, z.B. bei der Vermarktung.
Grundsätzlich versteht sich das Netzwerk nicht als Konkurrenz zur Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) oder zum Bauernverband. „Wir sehen uns als Interessenvertretung direkt betroffener Sauenhalter, die auch zukünftig unter wirtschaftlich tragbaren Rahmenbedingungen in Deutschland wettbewerbsfähig Ferkel produzieren wollen“, betont Dagmar Klingelhöller. Der große Vorteil sei, dass man nicht auf hierarchische Strukturen Rücksicht nehmen müsse. Zudem wolle man in den Diskussionen nicht als Verbandsfunktionär wahrgenommen werden, sondern als direkt betroffener Landwirt.
Inzwischen gibt es einen regen Austausch mit dem Bauernverband Schleswig-Holstein, dem Landvolk Niedersachsen und dem WLV in Nordrhein-Westfalen. Kontakte zu den Inter-essengemeinschaften in den östlichen Bundesländern sind in Vorbereitung. Darüber hinaus konnten Gespräche mit den großen Schlachtunternehmen in Deutschland geführt werden.
Man erwarte von allen Marktteilnehmern ein klares Bekenntnis zur deutschen Sauenhaltung, sonst sei der Strukturwandel nicht mehr aufzuhalten. „Wir brauchen Wettbewerbsgleichheit zwischen deutschen und importierten Ferkeln. Das ewige ‚Ping-Pong‘-Spiel und Aussitzen verhärteter Positionen muss ein Ende haben“, so Dagmar Klingelhöller.