„Wir schlachten keine intakten Jungeber oder immunoskastrierte Schweine, weil der Lebensmitteleinzelhandel das Fleisch verweigert“. Diese Aussagen bekommen viele Bauern bei der Vermarktung immer wieder zu hören.
Ganz so katastrophal kann die Ablehnung durch den LEH aber nicht sein. Sowohl Nina Blankenhagen, Funktionsbereichsleiterin Nachhaltigkeit bei der Rewe Group als auch Maxi Thinius, Managerin Corporate Responsibility bei Aldi Nord, erklärten unmissverständlich, dass beide Unternehmen Ware von allen in Deutschland zugelassenen Kastrationsalternativen akzeptieren – und das nicht erst seit gestern! „Wir kaufen das Fleisch von allen männlichen Tieren, egal mit welchem Verfahren die Schweine behandelt wurden. Auch eine Mengenbegrenzung setzen wir nicht“, räumte Blankenhagen mit Vorurteilen auf.
Maxi Thinius bestätigte Blankenhagens Sichtweise. Zudem verwies sie darauf, dass Aldi Nord die Alternativen auch für verarbeitete Fleischwaren akzeptiere, sofern Qualitätseinbußen ausgeschlossen werden könnten. Sie betonten außerdem, dass den Verbraucher überhaupt nicht interessiert, wie die Schweine kastriert wurden. Lasst uns also aufhören, über die Marktakzeptanz der verschiedenen Methoden zu diskutieren“, forderte Thinius.