Inzwischen sind weltweit 51 Länder von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffen. Die Übertragung der Seuche über weite Distanzen erfolgt in der Regel durch den Menschen. Die Wildschweinepopulation stellt jedoch ein gefährliches Erregerreservoir dar. Über 90% der ASP-Ausbrüche in Europa werden bei Wildschweinen festgestellt. Deshalb wird fieberhaft an einem oralen Impfstoff geforscht, der von den Schwarzkitteln in Form präparierter Köder aufgenommen werden kann. Denn mit ihm könnte es gelingen, den gefährlichen Erreger unter Kontrolle zu bringen – zumindest bei den Wildschweinen.
Spanische Forscher testen dazu aktuell einen Le-bendimpfstoff, der das Immunsystem aktiviert, die Tiere aber nicht mehr krank macht. Der dazu verwendete Erreger wurde 2017 aus einem erlegten Wildschwein in Lettland isoliert. Im Versuch wurden neun Frischlinge (Gehegewild) mit der neuen Vakzine geimpft und 30 Tage später mit anderen Frischlingen in Kontakt gebracht, die zuvor künstlich mit dem ASP-Virusstamm (ARm07) infiziert worden waren.
Nach Ablauf weiterer 24 Tage wurden alle Frischlinge getötet und untersucht. Ergebnis: Acht der neun geimpften Frischlinge wurden durch die Impfung wirkungsvoll geschützt. Sie überlebten den Kontakt mit den ASP-positiven Artgenossen und entwickelten keine klinischen Symptome mehr. Sie schieden das Virus allerdings trotz Impfung weiter aus. Jetzt sollen ergänzende Untersuchungen zur Sicherheit und genetischen Stabilität der neuen Vakzine folgen.