Diesmal hatte die Branche noch Glück, denn es handelte sich bei dem ASP-Ausbruch im Emsland „nur“ um einen einzelnen Punkteintrag. Außerdem klappte die Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlichen Organisationen und Veterinärbehörden vor Ort vorbildlich.
Dennoch liegt der finanzielle Schaden, den die betroffenen Schweinehalter sowie die vor- und nachgelagerte Branche ausbaden müssen, im zweistelligen Millionenbereich! Viele Betriebe stehen wirtschaftlich vor dem Aus. Nicht auszudenken, was passiert, wenn das Virus in mehreren Betrieben gefunden, eine KernzoneIII ausgewiesen würde und sich die Vermarktungssperren über zwölf Monate hinziehen könnten!
Das Kernproblem ist die Vermarktung der Schweine aus den Restriktionszonen. Hier ist der Bund in der Pflicht, gemeinsam mit der EU verbindliche Lösungen zu erarbeiten und die unverschuldet in finanzielle Not geratenen Schweinehalter in den Restriktionszonen angemessen zu entschädigen. Denn die Marktbeteiligten allein können oder wollen es nicht regeln.
Es ist schwer zu ertragen, wie sich Landwirtschaftsminister Özdemir mit dem Verweis, nicht zuständig zu sein, hier immer wieder aus der Verantwortung stiehlt. Oder unternimmt er bewusst nichts, weil sich durch sein Nichtstun das politische Kernanliegen der Grünen, den Schweinebestand zu reduzieren, ganz von allein erfüllt?