Seit Mitte Juni ist Dr. Stephan Welp neben Ihnen neuer Geschäftsführer beim VzF Uelzen. Wie wird die künftige Arbeitsaufteilung aussehen?
Plate: Beide Geschäftsführer vertreten die VzF GmbH gleichberechtigt, während ich als Sprecher fungiere. Die Aufgabenverteilung ist intern klar geregelt, mit den weiteren Führungskräften Herrn Neumann in der Vermarktung und Herrn Fischer als kaufmännischer Leiter.
Der Strukturwandel hält an. Wie wollen Sie den VzF trotz sinkender Mitgliedsbetriebe zukunftssicher aufstellen?
Plate: Wir haben die Dienstleistungstiefe pro Betrieb deutlich erhöht und zudem in das Projektwesen investiert, um allen Mitgliedern und Kunden schnelle Informationen zu künftigen Anforderungen zu bieten. Die Datenvernetzung über das Portal vzf:professional ermöglicht uns, einen Wissensvorsprung für die Mitglieder zu gewinnen und die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen zu vertiefen.
Vor allem die Sauenhalter stehen vor gewaltigen Herausforderungen – Stichwort: K-Fragen. Wie sehen Sie die VzF-Mitgliedsbetriebe angesichts der zukünftigen Herausforderungen aufgestellt?
Plate: Die Mitgliedsbetriebe sind gut informiert und vorbereitet. Trotzdem wird die Summe der Auflagen auch in der VzF-Region zu einem großen Strukturwandel führen. Vor allem, wenn mögliche Lösungen oder Anpassungen weiter durch das Umwelt- und Planungsrecht behindert werden.
In Deutschland spielen die Themen Tierwohl und Fleischqualität eine immer größere Rolle. Ist Qualität statt Quantität die Zukunft?
Plate: Ich glaube nicht, dass wir auf Dauer eine „Entweder-oder-Rolle“ haben. Wir haben in der Vergangenheit auf eine Diversifizierung der Produktion gesetzt und halten die verschiedenen Märkte nebeneinander für sinnvoll. Die Produktdiversifizierung ist für Landwirte machbar, die Umsetzung liegt bei den nachgelagerten Stufen.
Der VzF berät Landwirte, vermarktet zugleich Ferkel sowie Mastschweine und ist eng mit dem Bundeshybridzuchtprogramm verbunden. Würden Sie von einer vertikalen Integration sprechen?
Plate: Die VzF GmbH ist obendrein noch Bündler für QS und ITW! Kaum eine Organisation in Deutschland kann so viel über das produzierte Tier aussagen wie wir. Ich würde das Wort Integration jedoch nicht wählen. Uns geht es um den benötigten Informationsfluss über alle Produktionsstufen hinweg, der zu einer deutlichen Produktionsverbesserung führt. Vielleicht sprechen wir von einem maximalen vertikalen Informationsfluss über alle Produktionsstufen zum Nutzen unserer Kunden und der Verbraucher.