Bei der Diskussion um Kastrationsalternativen favorisiert das Netzwerk klar die Ebermast. „Wir wollen, dass die Ferkel unversehrt bleiben, denn das ist in unseren Augen die höchste Form des Tierschutzes“, betont Dagmar Klingelhöller.
„Im Sinne gleicher Wettbewerbsbedingungen wäre es ideal, wenn in Deutschland per Gesetz gar keine kastrierten Schweine mehr geschlachtet werden dürfen“, ergänzt Hendrik Bielfeldt. Dann gäbe es auch keine Marktverzerrung durch Ferkelimporte aus Dänemark und Holland, wo beim Kastrieren Narkoseverfahren eingesetzt werden, die bei uns gar nicht zugelassen sind.
Die Lokalanästhesie sei sicherlich eine elegante Lösung. „Zumal wir wissen, dass es in Deutschland Märkte gibt, die für eine bestimmte Übergangszeit weiter kastrierte Ferkel brauchen. Ich denke zum Beispiel an die Metzgervermarktung in Bayern“, ist Hendrik Bielfeldt überzeugt.
Kurzfristig bekomme die Lokalanästhesie jedoch keine Zulassung. Denn es fehle der wissenschaftliche Beweis, das durch die lokale Betäubung der Schmerz komplett ausgeschaltet werde, wie es das Tierschutzgesetz fordert. Und an eine Änderung des Tierschutzgesetzes sei nicht zu denken, wenn man nicht die Nutztierhaltung insgesamt gefährden wolle.